Zuwanderer aus Böhmen

Stockstadt am Main


Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs kamen Millionen geflüchteter und vertriebener Menschen in Westdeutschland an. Ihre Flucht und Vertreibung war die unmittelbare Folge der Eroberungs- und Kriegspolitik Hitlers. Dieser Zusammenhang wurde allerdings nicht nur von Seiten der Vertriebenenverbände häufig verdrängt oder geleugnet. Es sollte noch lange dauern, bis man sich mit der Kriegsvergangenheit auseinandersetzte.

Zu den Zahlen: Im November 1945 gab der Alliierte Kontrollrat an, dass sich 6,65 Millionen Deutsche aus den ehemaligen Ostgebieten in den Besatzungszonen befanden. Eine Volkszählung des Jahres 1946 ergab, dass über 9,5 Millionen Deutsche aus dem Osten vertrieben worden oder geflüchtet waren. Im Brockhaus-Lexikon findet man dazu folgende Angaben:

"Bis 1950 sind etwa 12,5 Mio. Deutsche vertrieben worden, davon etwa 7,9 Mio. nach West-Dtl. Und 4,1 Mio. in die SBZ/DDR. Etwa 2,1 Mio. Deutsche fanden 1944-1949 den Tod, die Verluste der nach O deportierten Russlanddeutschen nicht eingerechnet." (vgl. Brockhaus 1996, 252 ff.)

Millionen von Menschen wollten untergebracht sein. Auch in Stockstadt am Main wurden Flüchtige und Vertriebene - so genannte Neubürger - den Haushalten zugewiesen. Wer über ausreichend Platz verfügte, musste eine, teils auch mehrere Familien aufnehmen. Es war keine einfache Zeit. Die Menschen mussten sich auf knappstem Raum arrangieren und miteinander auskommen. Zwischen 1949 und 1969 war das Bundesministerium für Vertriebene dafür zuständig, die Unterbringung und Integration der Neubürger zu koordinieren.

Wer waren diese Neubürger? Heute sind sie so weit integriert, dass die Spuren ihrer Vorfahren sich verwischen. Um sich ihrer Geschichte auch in Zukunft zu versichern, widmet sich dieses Teilprojekt den böhmischen "Flüchtlingen". 

Nach und nach werden hier Verbindungen zu Zuwandererfamilien hergestellt werden, die aus Böhmen und hier vor allem aus dem Sudetenland kamen und in Stockstadt sesshaft geworden sind. 

Da es sich um sensible Daten handeln, die aufgrund des Alters dem Datenschutz unterliegen, werden die Daten nur auf Anfrage und bei berechtigtem, persönlichem Interesse herausgegeben werden können. 


Es existieren bereits Daten zu folgenden Familiennamen und Orten:

GEYER
Schönfeld, Bezirk Elbogen
heute Krasno, Tschechien 
KLEMENT
Schönfeld, Bezirk Elbogen
heute Krasno, Tschechien 
LUGNER
Schönfeld, Bezirk Elbogen
heute Krasno, Tschechien 
MEIXNER
Schönfeld, Bezirk Elbogen
heute Krasno, Tschechien 
WINTOCH
Schönfeld, Bezirk Elbogen
heute Krasno, Tschechien