Hugenotten und Wallonen

Vorfahren der Familie Debor


In den Zwanziger Jahren des 18. Jahrhunderts zog eine Familie dem Ort Stockstadt am Main zu, deren Nachkommen mit Namen DEBOR dort bis heute vertreten sind. In den Matrikeln der französisch-reformierten Gemeinde der Hanauer Neustadt ist diese Familie, auf die sich die heutigen DEBORs beziehen, mit dem Namen DU BORD eingetragen. In Frankfurt, wo die Eltern der Hanauer Familie heirateten, wird noch der Name DUBOIS oder DUBOIR vermerkt. Man findet in den folgenden Jahren unterschiedlichste Schreibweisen, darunter: DEBOR, DEBOUR, DUBOIR, TEBOHR, DUBOIS, DE BOOR. Da die Niederschriften nach Gehör erfolgten, ist dies nicht verwunderlich. 

In Stockstadt bürgerte sich der Nachname DEBOR ein. Die zugezogenen Mitglieder dieser Familie waren Walkmüller von Beruf. Sie übernahmen im Bereich der heutigen Schulstraße eine Mühle und Walkmühle. Der Vater der Familie - Peter Debor (= Pierre Du Bord) - hatte vor seinem Tod in Hanau-Altstadt ebenfalls eine Walkmühle betrieben, die sich im Bereich der Herrenmühle an der Kinzig befand. Dieses Mühlenensemble lag vor dem Schlosspark mit dem heute nicht mehr existierenden Sitz der Grafen von Hanau-Münzenberg. 

Noch heute ist eine Straße nach der ehemaligen Walkmühle benannt.


Nach dem Tod des Peter Debor (nicht genau datiert, jedoch geschätzt um 1724/1725) entschloss sich seine Witwe Johanna Gruber aus vermutlich wirtschaftlichen Gründen, mit ihren Kindern im Alter zwischen 12 und 25 Jahren nach Stockstadt am Main überzusiedeln. Die Kinder, die in den folgenden Jahren Familien gründeten, traten - gemäß dem Grundsatz "eius regio, eius religio" - im Kurmainzer Gebiet, zu dem Stockstadt damals gehörte, zur katholischen Religion über. Besonders die Nachkommen des jüngsten Sohns - Albert Debor (1709-1750) - und seiner Schwester Anna Elisabeth Debor (1707-1785) - sind in vielen Stockstädter Stammbäumen zu finden. 

Den ältesten Sohn - Andreas Debor (1702-1771) - dagegen zog es später wieder ins Hessische, der zweitälteste Sohn - Isaac Debor (1704-1788) - zog nach Hamburg, wo seine Nachkommen noch heute leben. Die Schwestern Sarah (1700-1735) und Johanna Margaretha Debor (1715-1723) verstarben früh. Die Nachkommen der Schwester Rachel Debor (1712-1772) findet man in Stockstädter und u.a. Haibacher/Grünmorsbacher Stammbäumen.

Im Jahr 1734 heiratete Johanna Gruber, verwitwete Debor, den gleichaltrigen Johann David Zimmermann aus Seligenstadt. Wo sie verstarb, ist derzeit nicht bekannt.


FAMILIENBLÄTTER

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NAME GEBURTSJAHR GEBURTSORT
Du Bois, Jacques
Jacques/Jacob ist der erste, uns mit Einzelheiten bekannte männliche Vorfahre der Debor-Familie. Er zog als Hugenotte nach Frankfurt und heiratete dort Anne Marie Busch. Mit ihr hatte er die folgenden fünf Kinder. Der Nachname der Familie wurde in den Hanauer Matrikeln als Du Bord bezeichnet, daher sind die Kinder im Folgenden mit diesem Namen vermerkt.
* abt 1650 Vevey, Waadt, Schweiz
Du Bord, Johannes
* 1674  Frankfurt-Bonames
Du Bord, Anne Marie * 1676  Hanau-Neustadt
Du Bord, Pierre
Pierre/Peter wird in späteren Dokumenten der Stadt Hanau als Peter Debohr/Tebohr oder ähnlich bezeichnet. Er ist der Vater der Stockstädter Familie Debor. Seine Ehefrau ist Johanna Gruber.
* 1678  Hanau-Neustadt
Du Bord, Rachel * 1681  Hanau-Neustadt
Du Bord, Jules * 1684  Hanau-Neustadt
Debor, Sara * 1700  Hanau-Altstadt
Debor, Andreas * 1702  Hanau-Altstadt
Debor, Isaac * 1704  Hanau-Altstadt
Debor, Anna Elisabetha * 1707  Hanau-Altstadt
Debor, Albert * 1709  Hanau-Altstadt
Debor, Rachel * 1712  Hanau-Altstadt
Debor, Johanna Marg(a)retha * 1715  Hanau-Altstadt